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Headbanging 1919

Sergei Djagilew (1872–1929), der Begründer des legendären Tanzensembles Ballets Russes, war viel unterwegs. Als Impresario seiner Ballett-Kompagnie – von Haus aus war er eigentlich Kunst-Dilettant, sammelte Möbel, Bilder und Skulpturen – ging es für ihn durch ganz Europa, später auch in die USA. Anfang Februar 1909 hielt sich Djagilew, von 1906 bis 1929 in Paris […]

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»Wie eine Nachtigall mit Zahnschmerzen«

Ein einzelner Ton im Bass, dann ein halb-schmerzvoller, halb-»schöner« Akkord weiter oben. Dieses Spiel: ein paar Mal hin und her. Fast zu lange! Als »Erlösung«: eine »Als-wäre-sie-immer-dagewesen«-Melodie im Sopran. Nachdenklich herunterpurzelnd – vom Himmel der Egalheit. Erik Saties erste Gymnopedie (1888) untermalte Werbespots für Versicherungen, spülte die Wohlfühl-Filter-Stories von Instagram-Detoxer:innen noch einmal weicher als weich […]

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Man kann Hits eben doch planen

Seit 1998 habe ich keine ESC-Ausgabe verpasst. Damals, eben 1998, belegte Deutschland mit Guildo Horns sympathisch-überzogener Quatsch-Umarmung Guildo hat Euch lieb! einen guten 7. Platz. Am darauffolgenden Sonntagmorgen hatte ich Orgeldienst in meiner Gemeinde und schmückte ein Choral-Vorspiel mit den entsprechend rhythmisierten Refrain-Tönen d2, h1, a1, fis1 und d1 aus. Niemand hat’s gemerkt. 27 Jahre […]

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»Großpapa« einer ganzen Komponistengeneration

Am 7. Mai 2025 jährt sich der Todestag des Komponisten, Lehrers und Kapellmeisters Antonio Salieris zum 200. Mal. Geboren wurde Salieri in der vormaligen Republik Venedig, am 18. August 1750, als achtes Kind einer Familie, in der allerlei Musiktätigkeiten ausgiebig gefördert worden: Der junge Antonio erlernte das Spiel an Violine und Cembalo und erhielt außerdem […]

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Unheile Welt

Das Konzert für Violine und Orchester von Alban Berg gilt als tiefgründig, großartig, grundtraurig, meisterhaft – und dafür, dass es von Alban »Publikumsgift« Berg stammt, wird es sogar erstaunlich häufig gespielt. Und noch häufiger aufgenommen. Will man »groß« sein, muss man auch (auf) »groß« machen und als geigende Person unbedingt irgendwann – no matter what […]

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»Wenn das Thema erklingt, hat Annie Fischer schon eine ganze Welt aufgebaut.«

»Die Präsenz von Mikrofonen beunruhigte sie und störte ihre Affinität zum Spontanen«, schreibt János Mácsai über die Pianistin Annie Fischer. Trotz – oder gerade wegen? – ihrer Angst vor der Aufnahmesituation, ihrer Liebe zum Live-Konzert und vor allem aufgrund der sprudelnden Frische ihres Klavierspiels, ihrer vermittelten Authentizität im Erfühlen der Werke Mozarts, Beethovens und Schuberts […]

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Nicht auf Pointe gebürstet

Die Musik der US-Amerikanerin Amy Beach (1867–1944) ist ambitioniert, aber zugänglich, hochromantisch, aber nicht »rückständig« – und wird darum in den letzten Jahren immer öfter zur Aufführung gebracht. Zeit, sich einem besonderen Kammermusikwerk im Interpretationsvergleich zu widmen, dem Trio für Violine, Violoncello und Klavier a-Moll op. 150. Geboren am 5. September 1867 in dem Ort […]

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»Die Klassik-Institutionen sind auf einem ganz falschen Weg, wenn sie ihr altes Publikum zum Problem erklären.«

Wolfgang M. Schmitt, Jahrgang 1988, ist vor allem mit seinem YouTube-Kanal Filmanalyse (seit 2011) bekannt geworden. Er schrieb und schreibt für diverse Magazine und Zeitungen. Schmitt ist Autor mehrerer Bücher, zuletzt erschien aus seiner Feder – zusammen mit Ole Nymoen – das Buch Influencer. Die Ideologie der Werbekörper (2021). Mit besagtem Ole Nymoen betreibt der […]

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»Wie wäre ich drauf, wenn ich seit 30 Jahren bei jeder Probe nur ›leiser!‹ oder ›früher!‹ hören würde?«

Marie Jacquot wurde 1990 in Paris geboren. Zunächst studierte sie Posaune in ihrer Geburtsstadt, dann folgten Dirigierstudien in Wien und Weimar. Nach einer Assistenz bei Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper war Jacquot 2016 bis 2019 Erste Kapellmeisterin und Stellvertreterin des Generalmusikdirektors am Mainfranken Theater Würzburg. Eine weitere Station war die Deutsche Oper am Rhein […]

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