Veröffentlicht inKritik

Als Erstes sterben die Kinder

Der Hangar I auf dem Flughafen Berlin Tempelhof ist fast so groß wie ein Fußballfeld. Durchs Nadelöhr einer kleinen Seitentür, barbierosa ausgeleuchtet, sickert das Publikum ein, was einen gut gelaunten, kleinen Stau erzeugt. »Viel Spaß!« wünschen die  Kartenabreißerinnen jedem, den sie passieren lassen. Was in keinem Verhältnis zu dem steht, was der Programmzettel verspricht. Dort […]

Veröffentlicht inInterview

»Ich liebe Musik, aber meine Liebe zur Musik hat nicht unbedingt viel mit dem Konzerte-Spielen zu tun.«

Auf Alexander Melnikovs neuestem Album, Fantasie, spielt der russische Pianist Musik von sieben Komponisten: Carl Philipp und Johann Sebastian Bach, Mendelssohn, Mozart, Chopin, Busoni und Schnittke. Der Titel klingt nach romantischen Träumereien, doch Melnikov geht dieses Repertoire präzise artikuliert, mit Biss an. Bei jedem Stück setzt er sich an ein anderes Tasteninstrument, aber das vergisst […]

Veröffentlicht inNeu in VAN

»Ist das damals im August wirklich passiert?«

Überlegt man sich mal, welche berühmten Zitate im Zusammenhang mit Komponistinnen und Komponisten wohl auf ewig mit der jeweiligen Künstlerin, dem jeweiligen Künstler untrennbar verbunden sein werden, fällt einem nach einer Minute doch recht viel ein. Arnold Schönbergs »Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen«, oder dem Franz Schubert zugeschriebenen »Kennen Sie eine fröhliche […]

Veröffentlicht inHundert 11

Zwielaunig

Keinen großen Ausknall setzt es zum Festivalende mit irgendeinem traditionsberstenden Global Philharmonic Orchestra, stattdessen ein paar kleinere, spezielle Programme. Die immer etwas aleatorische Gemischtwarenladigkeit macht ja Schwäche wie Reiz des Musikfests Berlin aus: Neben dem Aufdefilée vielerleier Brillanzorchester aus Amsterdam und London, aus München und Boston und Israel gab es auch ein mehrteiliges Rachmaninow-Spezial von […]

Veröffentlicht inHundert 11

Aus Neu mach Alt

Nach zwei bajuwarischen Riesengaudis kehrt nun zweimal belgo-berlinische Strenge und Ernsthaftigkeit in die Philharmonie zurück. Denn Gaudis waren es ja, dieses tiefenbedürftige Auferstehungsspektakel Mahler Zwo und jener straussige Riesennietzschejux Alpensinfonie, die Anfang der Woche von Münchner Spitzenorchestern dargeboten wurden. (Dass in einem der Konzerte Alban Berg immerhin einen ins Innerliche wandernden Kontrast zur Alpensinfonie bot, […]

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