»Ich war fast schon skeptisch, dass etwas, was so viel Spaß macht, mit so wenig Angst und Überwindung von Scham einhergeht.«
Sabin Tambrea steuerte eigentlich auf eine Karriere als Geiger zu, dann wurde er stattdessen Schauspieler. Von 2008 bis 2017 war er festes Ensemblemitglied am Berliner Ensemble während der Intendanz Claus Peymanns, seit dessen Abschied konzentriert er sich auf Filmrollen (›Babylon Berlin‹, ›Narziss und Goldmund‹, ›Ku’damm‹). Ein Gespräch über das Aussteigen, die Tragik der frühen Professionalisierung in der klassischen Musik und einen motzenden Peymann als Handyklingelton.
»Wenn der Zeitgeist durchhängt und das Gemüt schwer wird, blüht das Leichte besonders bunt.«
Spott über die Verhältnisse und Verheißung sinnlichen Glücks – warum Operetten gerade jetzt wieder boomen und wie man ihren subversiven Geist ins Heute übersetzen kann, ohne die Essenz der Werke zu beschädigen.
106/250: Louise Farrenc
250 Komponistinnen. Folge 106: Komponistin, Pianistin, Klavierdozentin und Pionierin der Alten Musik am Klavier
»Ich mache, was übrig bleibt.«
Eine Absage an die Zentralität auf der Bühne und wie man ein Eisler-Lehrstück schreiben kann, das offen für Interpretationen bleibt. Ein Werkstattbesuch bei Heiner Goebbels.
107/250: Thea Musgrave
250 Komponistinnen. Folge 107: Boulanger-Schülerin, Commander of the Order of the British Empire und über drei Dekaden Kompositionprofessorin
Kommentar
Nur für Stammgäste
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen fungiert in der klassischen Musik als verlängerte Werkbank für die PR-Abteilungen der Major Labels.
Ich mache das nämlich alles (auch) zum Spaß.
In Donaueschingen ist das aber immer ein bisschen schwierig.
Mit Bruckner in die Heißzeit.
Der Komponist Fabien Lévy appelliert an Veranstalter und Orchester, aktiv gegen die Klimakrise anzugehen.
»Die Strukturen müssen sich dem Menschen anpassen.«
Schauspielerin Jana Zöll über Zugangsbarrieren auf, hinter und vor der Bühne.
Das große Ganze
Warum es so schwierig ist, in Orchestern Veränderungen anzustoßen. Ein Gastkommentar von Ulrich Haider, stellvertretender Solo-Hornist der Münchner Philharmoniker.
»Seit Offenbach und Hervé Mitte des 19. Jahrhunderts die Operette erfanden, gedeiht sie vor allem in potenziell fatalen Endzeiten und Gefahrenzonen. Krisen und Katastrophen, so scheint es, liefern den Nährstoff, aus dem die Gattung ihre Kraft gewinnt. Je mehr die Welt knirscht oder kracht, desto besser fürs lakonisch spöttische, unterhaltsam zerstreuende Geschäft.«
Albrecht Thiemann in VAN #329 über die Renaissance der Operette.
Alle da? Über Diversität und Rassismus in der Klassik
»Wenn ich sage: ›International, sind doch alle da‹ – wen vergesse ich da schlicht und einfach?«
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz fragt in einer Studie: »Wie divers sind Orchester?«, und erklärt, was passieren muss, damit sie sich stärker öffnen. Ein Gespräch mit André Uelner, dem hauseigenen Agenten für Diversitätsentwicklung und Verfasser der Studie.
Mit dem Prinzip Monostatos brechen
Rassistische Stereotype in der ›Zauberflöte‹ und was sie für Inszenierungen heute bedeuten. Ein Kommentar von Vincent Bababoutilabo.
»Nicht rassistisch sein zu wollen, genügt nicht.«
Zur Anti-Rassismus-Klausel in Verträgen mit Theatern und Opernhäusern.
Beinahe ganz oben
Mustafa Akça über Rassismus in der Hochkultur und die Öffnung der Komischen Oper
Die VAN-O-Maten
Ist der Musikunterricht codiert, exklusiv, elitär und eine Monokultur?
»Wer Schüler*innen einen Kanon anträgt, befördert deren musikalischen Analphabetismus.«
Ist der Musikunterricht codiert, exklusiv, elitär und eine Monokultur? Beiträge zur Diskussion, Folge 1: Norbert Schläbitz
»Es ist nicht Aufgabe des Musikunterrichtes, soziale Unterschiede zu beseitigen.«
Ist der Musikunterricht codiert, exklusiv, elitär und eine Monokultur? Beiträge zur Diskussion, Folge 2: Thomas Erlach
»Einmal bitte alles mit scharfer Soße!« – das Musiklehramtsstudium
Ist der Musikunterricht codiert, exklusiv, elitär und eine Monokultur? Beiträge zur Diskussion, Folge 3: Merle Krafeld
Ihr seid nicht der Vatikan, also baut barrierefreie Gebäude statt Bollwerke.
Ist der Musikunterricht codiert, exklusiv, elitär und eine Monokultur? Beiträge zur Diskussion, Folge 4: Christoph Hein