Am letzten Samstag war Michael Maul als Fan von RB Leipzig beim Pokalfinale im Berliner Olympiastadion. Dass man sich seinen Verein nicht aussuchen kann, sondern der Verein einen findet, wissen wir spätestens seit Nick Hornbys Fußball-Klassiker ›Fever Pitch‹. Das erklärt, warum der Intendant des Leipziger Bachfests eigentlich mit dem falschen Vereinstrikot auf der Tribüne saß – zumindest wenn Fansein so funktionieren würde wie ein algorithmen-basiertes Matchmaking. Denn eigentlich passt Maul viel besser zum im Finale unterlegenen SC Freiburg als zum umstrittenen Dosenklub. Der badische Traditionsverein wurde 1904 gegründet, im gleichen Jahr fand in Leipzig das 2. deutsche Bachfest der Neuen Bachgesellschaft statt, bevor dann vier Jahre später das Erste Leipziger Bachfest folgte. Und Michael Maul selbst ist so etwas wie der Christian Streich der Klassik. So wie der Freiburger Trainer zum SC passt auch Maul zum Leipziger Bachfest wie Arsch auf Eimer. Wie Streich ist der 44-jährige Maul gleichzeitig Dialekt sprechender Lokalheld und ein Mann von Welt. Als gebürtiger Leipziger studierte er dort Musikwissenschaft und promovierte 2006 – übrigens formal an der Universität Freiburg – mit seiner Arbeit ›Barockoper in Leipzig (1693–1720)‹. 2013 folgte die Habilitation mit einer Geschichte des Leipziger Thomaskantorats an der Universität Halle. Bereits seit 2002 ist Maul wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv und sorgte hier für einige Indiana-Jones-Momente, wie 2005 mit der spektakulären Entdeckung der Arie ›Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn‹ (BWV 1127) in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar – der erste Autographenfund eines bis dato unbekannten Vokalwerkes von Johann Sebastian Bach seit 1924. 

Gleichzeitig sabotiert Maul die Klischees, die manch einer bezüglich quellen-erforschender Musikwissenschaftler hegen mag. Er ist zwar amtlich zertifizierter Bach-Nerd, der sich zwölf Jahre lang durch staubtrockene Archive gegraben hat. Gleichzeitig aber mehr Rampensau als Eigenbrötler, einer, der gerne und gut schwätzt, mit und über Gott und die Welt. Von seinem Bach redet er so frei nach Schnauze wie es nur jemand vermag, der sich nicht mit dem Verdacht herumschlagen muss, ›nicht genug zu wissen‹. Maul kann über Zahlensymbolik bei Bach genauso fachsimpeln wie über Tom Waits oder Slot Canyons. (Auch das verbindet ihn mit dem Nonkonformisten Streich.) Seine Radiosendung Universum JSB (seit 2015 bei DLF Kultur) und der MDR-Podcast über Bachs-Kantaten, zusammen mit Bernhard Schrammek, gehören zu den Kleinoden der deutschen Kulturradiolandschaft. 

Für das Bachfest ist Maul ein Glücksfall. Die künstlerische Führung des altehrwürdigen Festivals war lange Zeit so zerstritten wie dysfunktional, bis Maul 2018 aus der Position des Dramaturgen heraus Intendant wurde, und damit einen Posten besetzte, den es dort vor ihm gar nicht gab. Anders als viele seiner Kolleg:innen entwickelt er seine Ideen selbst und kauft nicht einfach nur auf dem Klassikmarkt fertige Projekte ein. Schon der von ihm konzipierte ›Kantaten-Ring‹ brachte dem Bachfest 2018 einen Besucherrekord und internationale Aufmerksamkeit – die New York Times berichtete gleich zwei Mal. Während des ersten Corona-Shutdowns organisierte Maul am Karfreitag 2020 mit der live aus der leeren Thomaskirche gestreamten Aufführung der ›Johannespassion à trois‹ das emotionale Highlight der durch den Shutdown gebeutelten und in der Digitalität verlorenen Klassikkultur, das weltweit zum Trostspender wurde. Dieses Jahr bringt er unter dem Motto ›We Are Family‹ Bach-Chöre aus ganz Europa, Japan, Paraguay, Kanada und den USA nach Leipzig, ein Vorhaben, das 2020 noch der Pandemie zum Opfer fiel. Um den CO2-Abdruck seines Festivals zu kompensieren, initiierte Maul 2021 die Pflanzung eines 29 Hektar großen ›Bachwalds‹, der einmal bis zu 250 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr binden soll. Trotz dieser Erfolgsgeschichte läuft Mauls Vertrag Ende Juni aus – und es gibt Zweifel, ob er dem Leipziger Traditionsverein erhalten bleibt.

VAN: Wie bist du zu Bach gekommen?

Durch meinen Vater. Mathematik und Musik waren beide sein Ding. Beruflich hat er sich für die Mathematik entschieden, eine Traumkarriere hingelegt, war auch DDR-Schachmeister … Aber zuhause hat er Tag und Nacht Bach und Beethoven auf dem Klavier gespielt, auf einem super Niveau. Er hat den Bachsamen in mir gesät. Er hat mich das erste Mal in die Matthäus-Passion und die Thomaskirche mitgenommen, er hat mir erklärt, was ein Cembalo ist, mir eine Geige in die Hand gedrückt… Er ist 1988 gestorben, als ich gerade zehn Jahre alt war. Mitte 30 haben sie bei ihm einen Herzklappenfehler entdeckt, den er sich als Jugendlicher durch eine verschleppte Angina zugezogen hat. Zwei, drei Jahre hat man daran rumoperiert, dann war er weg. 

Denkst du oft daran, wie dein Vater es wohl finden würde, dass der Bachsamen in deinem Leben später so aufgegangen ist?

Ja, er hätte sich sicherlich sehr gefreut, dass ich jetzt auf so vielen Ebenen als Bach-Influencer arbeiten kann. Das hätte ich gerne mit ihm geteilt. Es gibt dieses Lied von Gerhard Gundermann, in dem er durch die Wohnung des Vaters geht, der gerade gestorben ist und mit dem er die letzten zwanzig Jahre nicht geredet hat. Die Fragen, die der Gundermann sich da stellt, die stell ich mir auch. Weil ich mir bis heute immer noch denke: ›Mensch, schade, dass er das alles nicht miterleben kann.‹

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Gundermann gelangte vor ein paar Jahren durch Andreas Dresens Film zu großer Bekanntheit. Wie bist du zu ihm gekommen?

Ich bin mit Gundermann pubertiert, er war vielleicht eine Art Ersatzvater. In der 9. Klasse habe ich ein Praktikum gemacht in einem damals noch vorhandenen Fachgeschäft für klassische Musik in Leipzig, der ›Sinfonie‹. Da gab es einen CD-Verkäufer, der ein bisschen mein Mentor wurde: Mike Höpp, damals Anfang 30. Der konnte keine Noten lesen, aber wusste alles über Musik. Er hatte zuhause 20.000 CDs, hat von morgens bis abends Interpretationen verglichen, besaß sehr dezidierte Meinungen und hat mir die ganze Welt der Musik eröffnet. Da wurde ich selbst ein Bekloppter, hörte Tag und Nacht Mahler, zumeist mit Dirigenten, die längst tot waren, Schostakowitsch, Bach aber auch schon. Mike machte mich auch auf Gundermann aufmerksam, den damals, Mitte der 1990er Jahre, noch wenige kannten. Gundi hat auch polarisiert wegen seiner Stasi-Geschichte. Seine Lieder haben mich total geflasht.

Wieso?

Mich haben die Texte berührt, die sich manchmal erst nach dem zwanzigsten Mal Hören erschließen, wie er diese seltsame Stimmung im Osten eingefangen hat, die so oszillierte zwischen Erleichterung, dass der Kommunismus vorbei war, aber zugleich auch ganz viel Verletztheit. Ich bin Gundi drei, vier Jahre hinterhergefahren, habe ihn bestimmt zwölf, dreizehn Mal live gehört, in Leipzig, in Dresden, in Weimar. Die nennen ihn immer ›den singenden Baggerfahrer aus der Lausitz‹, ich finde er war eher der Franz Schubert aus Finsterwalde. Ich konnte seine Lieder alle auswendig, wirklich alle, auch die, die er nie auf ein Album gebracht hat. Die sitzen bis heute.

Du hast, wie man so sagt, ›dein Hobby zum Beruf‹ gemacht. Ist das auch gefährlich, weil man nie abschalten kann?

Ja, manchmal ist es Fluch und Segen zugleich, weil ich oft den Aus-Knopf nicht finde. 

Du gehst häufig Wandern in den Canyons in den USA. Ist das dein Aus-Knopf?

Ja, das ist mein Ausgleich, das ist meine andere Welt, mein ›Promised Land‹. Da gibt es keinen Internetempfang, du siehst tagelang keinen Menschen, da bist du echt weg. Ich bin eigentlich ein geselliger Typ, aber durch meine Erlebnisse dort im Southwest habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, auch mal in mich reinzugehen. Ich bin da jetzt, glaube ich, schon zwölf Mal gewesen, häufig allein. Ich genieße das, wenn ich mich plötzlich niemandem gegenüber rechtfertigen muss, meine Gedanken kreisen lassen und einfach diese unfassbare schöne und wilde Landschaft inhalieren kann. 

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Wann und wie fing das an?

Ich hatte zwischen 2011 und 2012 mein 400-Seiten-Buch über die Geschichte des Thomaskantorats geschrieben, innerhalb von 365 Tagen, vom ersten Wort bis zur fertigen Druckfassung. Vorher hatte ich zwölf Jahre nur in Archiven gesessen und geforscht wie ein Wahnsinniger. Ich war in meinen 20ern und frühen 30ern total fleißig, auch weil ich lange Angst hatte, als Musikwissenschaftler keinen Job zu kriegen. Ich war mit dem Buch im September fertig und musste für drei Tage zu einer Konferenz nach Madison (Wisconsin), um einen Vortrag zu halten. Danach habe ich einfach gesagt: ›Ich brauche jetzt mal Abstand und Ruhe‹, bin in den Southwest und habe zwei Wochen alleine diese klassische Tour durch die Nationalparks von Utah und Arizona gemacht. Die Landschaft hat mich umgehauen. Seitdem fahre ich, wann immer ich in den USA Vorträge halte, meistens also jährlich, in die Canyons, auch mal abenteuerliche Touren in ganz entlegene und unerschlossene Wildnisgebiete …

Vor ein paar Jahre hätte es dich fast mal erwischt …

Ja, im November 2019 habe ich mir eine Sehne gerissen und einen Knöchel gebrochen, als ich ganz alleine in einem abseitigen Canyon des Zion Nationalparks, der sogenannten ›Subway‹, unterwegs war, durch die man teilweise schwimmen und sich immer mal abseilen muss. Es war kurz vor Abend und vor mir lagen leider noch 13 Kilometer Klettern durch ein zerklüfftetes Flussbett zurück zum Auto. Wäre ich da nachts geblieben, hätte ich es wahrscheinlich nicht überlebt, Minusgrade waren angesagt und ich war schon vom Wasser ganz durchfroren. Ich hatte zum Glück Teleskopstöcke dabei und habe es irgendwie hingekriegt, frag nicht wie. Ich habe total Schwein gehabt, ein Stück vom Knöchel war abgebrochen und die Tibialis-posterior-Sehne zu 90 Prozent gerissen. Wenn sie komplett durch gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich keinen Schritt mehr gehen können. Die nächsten Menschen wären dort erst am nächsten Tag gegen Mittag aufgetaucht und hätten Hilfe holen können. Aber ich kann dir die Bilder von der Tour schicken, dann wirst du verstehen, warum es sich gelohnt hat.

Michael Maul im November 2019 bei der Canyon-Tour im West Fork of the North Creek, genannt ›The Subway‹, in den Kolob Canyons des Zion National Parks, Utah.

Warum gerade Wüstengegenden und Canyons?

Ich frage mich das auch oft. Als ich das erste Mal dort war, hatte ich das Gefühl, dass ich das schon lange kenne – vielleicht wegen des exzessiven Karl May-Lesens als Teenager. Mich reizt dieses Außerweltliche, die Sandsteinlandschaften, die Felsen in allen Farben und Formationen. Die Slot Canyons zum Beispiel sind wie eine Art Kunst der Fuge. Hier hat die Natur durch zufällige Erosion unglaubliche Kunstwerke ausgeprägt, während Bach seine Meisterwerke gewissermaßen künstlich geschaffen hat, die am Ende aber ganz natürlich klingen. Ich würde gerne irgendwann mal ein Bach-Buch schreiben und mit Bildern von Slot Canyons verbinden.

Hörst du da Musik, wenn du wanderst?

Manchmal ja. Manchmal will ich es absolut nicht, weil ich auch die Stille hören will, gerade nachts, den Sound von Kojoten oder Klapperschlangen. Manchmal genieße ich es aber auch, mir Musik auf die Ohren zu nehmen. Ich habe eine Southwest Playlist, da ist viel Tom Waits drauf, natürlich der ›Into the Wild‹-Soundtrack, Springsteen, Johnny Cash … Wenn du in der Wüste am Lagerfeuer sitzt, über dir der Sternenhimmel, die Milchstraße, und in dem Augenblick holt Springsteen die Mundharmonika raus, dann geht das verdammt tief rein, besser gehts nicht. 

Also keinen Bach?

Ich habe das probiert. Im Mai 2019 bin ich mal fünf Tage allein knapp 100 Kilometer auf einem alten Pfad durch den Grand Canyon gelaufen, die sogenannte Escalante Route. Am ersten Tag, auf dem Tanner Trail runter zum Colorado, ewig weit, habe ich versucht Bach zu hören. Aber irgendwie passte das nicht zusammen, ich weiß nicht wieso. Wo es richtig gut geklappt hat, war letztes Jahr im isländischen Hochland, südlich von Landmannalaugar, ganz krasse Gegend, da habe ich die Michaeliskantaten von Bach gehört, dort funktionierte das, aber ich kann Dir nicht sagen warum. 

Susan McClary hat 1985 in ihrem Aufsatz ›The blasphemy of talking politics during Bach year‹ geschrieben: ›Mir wurde gesagt, dass Bach im Gegensatz zu zweitklassigen Komponisten nichts mit seiner Zeit oder seinem Ort zu tun hatte, dass er göttlich inspiriert war. Es ist erlaubt, sich mit Musik in ihrem gesellschaftlichen Kontext zu beschäftigen, aber nur, wenn man sich bereit erklärt, Figuren wie Bach in Ruhe zu lassen‹. Gilt das nach wie vor?

Das ist eigentlich vorbei, glaube ich. Ja, es war wahrscheinlich maßgeblichen Vertretern der Bach-Forschung bis zu einer Generation von denen, die jetzt zwischen 70 und 90 sind, eigen, extrem fokussiert auf Bach selbst zu sein. Was sich allein schon darin äußerte, dass da nie ein inhaltliches Interesse bestand an der Musik seiner Zeitgenossen. Die hätten sich nie vorstellen können, dass Bach nicht Bach aufführt. Ich habe 2013 einen 80-seitigen Artikel im Bach-Jahrbuch über die endlos diskutierte Frage geschrieben, wie groß denn nun Bachs Chor war. Da gibt es diese zwei Lager, Rifkin and Friends, ›ein Sänger pro Stimme‹, versus ›sechzehn, mindestens‹. Völlig unvereinbar, und das geht schon ewig. Ich habe auf der Basis meiner Beschäftigung mit der Geschichte der Thomasschule zeigen können, dass Bach dort Traditionen aus dem frühen 17. Jahrhundert vorgefunden und mit denen gearbeitet hat, ob er es gut fand oder nicht. Es gab dort über Jahrzehnte eine Elitekantorei aus acht Leuten, die der Kantor jedes Jahr neu bestimmt hat und die sämtliche Aufführungen gemacht haben, bei denen es Geld zu verdienen gab. Ich habe das in diesem Aufsatz ganz nüchtern geschildert und gesagt: ›Können wir uns nicht vielleicht darauf einigen, dass auf der Basis dieser wirklich belegten Praxis die Formel für die Größe von Bachs sonntäglichem Chor ›Acht plus x‹ ist?‹ Kam bei vielen gut an, von den beiden Lagern habe ich natürlich Prügel gekriegt. Ein prominenter emeritierter deutscher Musikwissenschaftler, ein brillanter Analytiker, der echt viel drauf hat und seinen Bach kennt, schrieb mir: ›Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Johann Sebastian Bach seine Aufführungspraxis auch nur in irgendeiner Art und Weise an derjenigen seiner Zeitgenossen ausgerichtet hätte.‹ Das ist natürlich Quatsch. Aber diese Generation ist wahrscheinlich aufgewachsen mit dem Bild von Bach ganz oben auf dem Denkmal, und deshalb haben sie per se alles ringsum nicht für richtig vollwertig angesehen. 

Leipzig und Bayreuth sind die größten deutschen Komponistenfestivals und auch sowas wie ›Pilgerorte‹. Was unterscheidet denn den Bachfan vom Wagnerianer?

Ich glaube, dass Wagner-Fans vielleicht insgesamt eine homogenere Gruppe sind, weil der Gegenstand, den man liebt, in sich homogener ist: in der Regel die großen Opern. Bei mir ist es da schon bei den Texten vorbei. Zweimal im Jahr habe ich meine Wagner-Phase, in der ich die Anlage auf Anschlag drehe und mir drei, vier Vorspiele und Siegfrieds Trauermarsch reinziehe, aber viel weiter bin ich nie gekommen. Die Gruppe der Bachfans ist heterogener. Es gibt Leute, die total abfahren auf die Klaviermusik und die zu den Kantaten keinen Zugang haben. Dann gibt es einen religiös-fundamentalistischen Zweig, der wirklich Soli Deo Gloria drauf ist, die kommen auch zum Bachfest, gerade aus Amerika. Ich kenne diejenigen, die über den Chorgesang kommen, oder die Orgelmusik, die chinesische Bach-Begeisterung entzündet sich vor allem am Klavierwerk. Zudem gibt es einfach sehr viele Möglichkeiten, seine Musik zu hören. Manche Leute sagen mir, sie lieben Bachs Melodien – dann frag ich: Was ist bei Bach eigentlich Melodie? Andere seine Harmonien, den Verlauf und das Zusammenspiel der Stimmen. Ruedi Lutz, der sein Berufsleben lang historische Improvsiationspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet, der in der Lage ist, aus dem Stand eine nach Bach klingende Fuge zu improvisieren und jetzt seit 15, 20 Jahren mit der Bach-Stiftung St. Gallen seine Kantaten-Gesamteinspielung macht, meinte letztes Jahr bei einem weinseligen Abend zu mir: ›Michael, ich glaube ich komme jetzt so langsam dahin, bei Bach den Kontrapunkt zu hören.‹ Da dachte ich: ›Ach du scheiße, Ruedi, da kann ich doch total einpacken, soweit komme ich nie.‹ Ich glaube, es ist schon der besondere Zauber bei Bach, dass er diese extreme Polyphonie verbindet mit einer Modulationstechnik, die zeitlos ist und so viele Möglichkeiten liefert, ihn zu hören – und zu lieben. 

Jeder hat ›seinen‹ Bach und will etwas anderes hören. Ist das nicht anstrengend, weil jeder dich als Bachfest-Intendanten vereinnahmen will? 

Meine Aufgabe ist, zu akzeptieren, dass es diese unterschiedlichen Wege zu Bach gibt, und natürlich jeder seine Liebe zu Bach mit ganz unterschiedlichen Interpreten und Aufführungspraktiken verbindet. Wenn wir hier, im Mekka Bachs, also einmal im Jahr ein großes, global ausgerichtetes Festival machen, dann muss ich so fair sein, allen, die in Bachs Bayreuth pilgern, die Möglichkeit zu geben, mit ihren Künstlern ihren Bach zu hören. Deswegen würde ich zum Beispiel aus ›Bach auf dem Cembalo oder auf dem Klavier‹ nie einen Glaubenskampf machen, beides hat seine Berechtigung. Ich versuche, so gut es geht objektiv zu bleiben. 

Aber ist es nicht schwierig, als Intendant Leute einzuladen, die für dich als Bach-Forscher und Experte der Aufführungspraxis eigentlich nicht gehen? 

Natürlich versuche ich auch immer, meine Favoriten unterzubringen. Einer, der mich wirklich in den 1990ern zur Alten Musik gebracht hat, war Fabio Biondi. Wegen ihm habe ich mir meine erste Barockgeige gekauft und angefangen, auch mal das Vibrato wegzulassen – wofür mich meine Lehrer an der Musikschule fast geköpft haben. Für mich spricht Biondi beim Spielen wie kein zweiter, aber ich weiß, dass er total polarisiert. Jetzt habe ich ihn für 2023 eingeladen. Die h-Moll-Messe macht dieses Jahr Diego Fasolis, das ist nach wie vor meine Referenz. Ich bin nicht der größte Fan von Knabenchören, aber ich weiß, dass viele daraus eine Glaubensfrage machen. 2019 habe ich die Tölzer immerhin dazu gekriegt, die Besetzung auf 20 zu reduzieren und sich vorne an die Brüstung zu stellen. Das war hochinteressant.

Die Saurier der historischen Aufführungspraxis sind ganz schöne Diven. Die gehen dann auch schonmal aus der Kirche, wenn die Thomaner singen. Hilft es dir bei der Moderation dieser Egos, dass du aus der Forschung kommst?

Das hilft mir riesig, gerade bei diesen Bach-Dinosauriern, ob das jetzt ein Suzuki ist oder ein Koopman. Ich sage denen: ›Passt auf, macht es so, und das ist, weil …‹, und das glauben die mir auch, weil sie meine Aufsätze und Bücher kennen. Mir macht das auch Spaß, da in den Nahkampf zu gehen. Früher habe ich die alle vergöttert und als Student mein ganzes Geld für deren CDs ausgegeben, jetzt kann ich mit ihnen debattieren, ihnen auch ein paar Dinge einreden. Natürlich gibt es da Riesenegos, aber ich sehe das immer sportlich. Mit einem John Eliot Gardiner, der vielleicht als Chor- und Ensembleleiter nicht immer einfach ist, habe ich so schöne Momente gehabt, in denen wir einfach stundenlang zu zweit über Bach geredet und gemeinsam gestaunt haben wie kleine Kinder. Das schätze ich an diesen großen Namen der historischen Aufführungspraxis: dass sie ihr Leben lang neugierig geblieben sind, dass sie sich Hinweise geben lassen und viele Experimente mitmachen.

Wie lange musstest du denn Gardiner überzeugen, beim Kantaten-Ring mitzumachen?

Eigentlich gar nicht lange, weil die Grundidee von ihm kam. Aber es war nicht ganz leicht ihn zu überzeugen, dazu seine schärfsten Konkurrenten einzuladen. Aber dadurch, dass diese Kategorie von Leuten oft etwas von mir als Wissenschaftler wollen, habe ich super Chancen, sie als Intendant andererseits auch zu etwas zu kriegen, was sie vielleicht anderswo nicht so ohne weiteres machen würden. Das ist eine schöne Wechselwirkung, die ich sehr genieße. 

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Und dann musst du ja auch noch die Leipziger zufriedenstellen, die ja gleichermaßen stolz wie auch ein bisschen engstirnig sein können, wenn es um die Pflege ihrer Musiktradition geht. 

Ja, ich mache einen Drittelmix: ein Drittel die großen Namen unterschiedlicher Prägung, das zweite die neuen, interessanten Töne und Strömungen, wo völlig unklar ist, ob die sich durchsetzen werden. Und ein Drittel, das ist Innenpolitik, ich muss den Leipziger Formationen eine Chance geben. Die Einzigen, die eine Stammplatzgarantie haben, sind die Thomaner.

Es gab letztes Jahr große Aufruhr, weil einige ältere Thomaner in einem ›Hilferuf‹ an Zeitungsredaktionen den designierten Thomaskantor Andreas Reize für ebenso ungeeignet erklärten wie das Auswahlverfahren. ›Unterm Strich sich häufender Stellungnahmen steht indessen ein großer Elefant im Raum pandemischer Konzertstille, nämlich die unausgesprochene Überzeugung vieler, nur ein gelernter Thomaner dürfe den Chor leiten‹, schrieb Volker Hagedorn damals in VAN…

Das war peinlichste Provinzposse, und wenn die Thomaner gewonnen hätten, wäre das schlimm gewesen, vor allem für sie selbst.  

Du hast dich auch mit einem öffentlichen Brief an die Thomaner zu Wort gemeldet. Warum? 

Aus zwei Gründen: Auf der einen Seite habe ich gehofft, dass die Thomaner selbst das lesen und darüber nachdenken. Mir war es aber tatsächlich genauso wichtig, dass der Reize das liest und merkt, dass nicht Leipzig gegen ihn rebelliert, sondern ein paar Aufgescheuchte aus der Thomaner-Obernschaft. Ich hatte damals nämlich totale Angst, dass er hinschmeißt, das wäre der Worst Case gewesen. Ich bin ja selber kein Thomaner gewesen, zum Glück …

Wieso zum Glück?

Ich sehe jemandem drei Meilen gegen den Wind an, dass er Thomaner war. Für viele war das gut für ihre Entwicklung. Ich kenne aber auch manche, die scheitern danach im richtigen Leben, weil sie sechs, sieben Schuljahre lang immer nur gesagt bekommen, wie geil sie sind, da entwickelst du eine Hybris. Wenn du dich dann hinterher einordnen musst, ist das schon eine besondere Herausforderung. Trotzdem habe ich eine große Faszination und auch Sympathie für diese Institution, eben weil ich um die Geschichte weiß und es eigentlich ein Wunder ist, dass dieser Chor all die Jahrhunderte hindurch gesungen hat, durch den Kommunismus, durch den Faschismus, den Feudalismus – und sich eigentlich nie verbogen hat. Gleichzeitig waren die großen Momente, auf die man in der Chorgeschichte stolz ist, immer die, wo Impulse von außen auf die eigene Tradition trafen. Das wollte ich denen schreiben, sie umarmen und gleichzeitig sagen: ›Leute, guckt mal, was ihr jetzt macht, richtet sich gegen eure eigene Tradition.‹ Bei Bach hätte die Obernschaft 1723 auch sagen können: ›Was, aus Thüringen, also Ausländer, Kapellmeister aus Köthen, keine Erfahrung mit Knabenchor? Geht gar nicht!‹ …  Es war jetzt schon eine ziemlich lange Periode, dass der neue Thomaskantor aus dem eigenen Saft kam. 

Wie hat es sich dort mit Reize und den Thomanern weiterentwickelt?

Ich glaube, dass er den Großteil des Chores direkt hinter sich hatte. Es gab einige von den Älteren, die ihm noch länger Steine in den Weg gelegt haben, zum Teil unfaire Sachen von Seiten der Alumni. Die Passionsaufführungen dieses Jahr mit der Matthäus-Passion an Gründonnerstag und Karfreitag waren aber ein entscheidender Befreiungsschlag für ihn. Da musste er das erste Mal im Großen liefern, und das hat er – und dafür fulminante Kritiken bekommen. Das hat ihm wahnsinnig gutgetan. Einen Beleg für seine große Eignung sehe ich auch darin, dass das Gewandhausorchester voll hinter ihm steht. Seit ich denken kann habe ich aus den Mündern vieler Gewandhäusler immer wieder Hohn und Spott über den jeweils aktuellen Thomaskantor gehört: ›Kann überhaupt nicht dirigieren‹, ›wenn er hier Aufführungspraxis machen will, muss er uns einfach sagen wie‹ … Auf Reize lassen sie sich voll ein, er versteht sein Handwerk, und ich hätte nicht gedacht, dass sie so schnell so durchsichtig und filigran Bach spielen können. Aber Thomaskantor ist ein Knochenjob, ich hoffe, dass Andreas nicht irgendwann entscheidet: ›Ich mache das Ganze nur sieben Jahre.‹ 

Wie lange machst du denn das Ganze noch? Dein Vertrag läuft Ende Juni aus und ist immer noch nicht verlängert, oder?

Ja, das ist ein bisschen putzig. Das hängt aber auch damit zusammen, dass es Mitte letzten Jahres, als er eigentlich schon verlängert werden sollte, hieß, dass die ganze Struktur des Bach-Archivs geprüft und eventuell verändert wird. Nicht wegen des Bachfestes, aber da war ein bisschen unklar, wie das Ganze ausgeht. Weil mir ein paar Änderungen wichtig sind, habe ich gesagt, bitte jetzt erstmal die Strukturreform, und dann reden wir weiter. 

Auch bei RB Leipzig ist Bach öfters anzutreffen. Die Fahne gehört allerdings nicht Michael Maul, sondern einem – mittlerweile aufgelösten – Fanclub der RB-Amateure, Amateure Crew 12.

Das Bachfest ist unter deiner Intendanz sehr erfolgreich und eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt Leipzig, trotzdem bist du zum Beispiel nicht im Vorstand des Bach-Archivs. In dessen aktuellem Tätigkeitsbericht kommt das Bachfest erst an vierter Stelle, hinter dem Forschungsinstitut, der Bibliothek und dem Museum. Gleichzeitig erwähnt der Oberbürgermeister im Vorwort stolz, dass bei der umjubelten Johannespassion am Karfreitag 2020 ›die ganze Musikwelt auf Leipzig geschaut hat‹. Dein Gehalt ist verglichen mit dem anderer Intendant:innen viel zu klein. Kann es sein, dass da interne Struktur und Wertschätzung, öffentliche Bedeutung und Außenwahrnehmung in keinem passenden Verhältnis zueinander stehen?

Es ist ja noch ganz neu, dass das Bachfest überhaupt einen Intendanten hat, vorher gab es ein großes fünfköpfiges künstlerisches Gremium, das 2015/16 in sich zusammenfiel. Damals überlegte die Stadt Leipzig, das Bachfest generell abzuschaffen und in ein allgemeines Musikfest aufgehen zu lassen. Unser Oberbürgermeister, der wirklich ein Musikfan ist, gottlob, hatte einen externen Gutachter beauftragt, METRUM aus München, der die Leipziger Festivallandschaft analysieren sollte. Ich tippe schon, dass sich manche damals recht sicher waren, die Studie würde den Beleg dafür erbringen, dass ein allgemeines Musikfest besser wäre für Leipzig – das dann natürlich auch nicht mehr in der Verantwortung des Bach-Archivs gelegen hätte. Ich war überzeugt: Das wäre komplett wahnsinnig, um nicht zu sagen: einigermaßen dumm. Denn mit dem verfügbaren Etat würde Leipzig nie gegen Salzburg oder Luzern bestehen können. Aber das, was wir als ein global ziehendes Alleinstellungsmerkmal haben, nämlich Bach an den Originalspielstätten zu spielen, werfen wir über Bord? Damals war ich, bis dato reinweg Wissenschaftler in der Forschungsabteilung des Bach-Archivs, eher zufällig ehrenamtlicher Dramaturg geworden, und unser damaliger Bach-Archiv Präsident John Eliot Gardiner konnte sich nur partiell um die künstlerische Leitung kümmern. Diese Lücke habe ich dann gefüllt.

Du hast aus der Position eines Dramaturgen heraus das Bachfest gerettet?

Naja, ich habe die Zukunftskonzepte im Rahmen der METRUM-Studie geschrieben, die dann von Peter Wollny und John Eliot Gardiner unterzeichnet wurden. Das Bachfest hatte inhaltlich und strukturell schon Luft nach oben, wenig Lobby bei den Entscheidungsträgern, und deshalb hatte ich echt Schiss, dass wir es ganz verlieren. Irgendwann habe ich dann aber auch gesagt: ›Wenn ihr wirklich wollt, dass ich hier weiter kämpfe, dann gebt mir einen Titel, der mir die Chance gibt, mich überhaupt erstmal an politische Tische setzen zu können.‹ Als Dramaturg hast du in solchen Kreisen ja kein vernünftiges Mandat, oder um es mal etwas plastischer auszudrücken: wirst du mit dem Arsch nicht angeguckt. 

In der Pressemitteilung zum Bachfest 2018 hieß es 2017 noch: ›Bach-Forscher und Festival-Dramaturg Dr. Michael Maul stellt den Kantaten-Ring vor‹ …

Ja, 2018 bekam das Bachfest mit mir dann plötzlich einen Intendanten, aber eigentlich keine Infrastruktur, die so eine Intendanz benötigt. In meiner Person vereint sich der künstlerische Leiter, der Dramaturg, der Chef-Fundraiser und -Netzwerker, das Gesicht das Bachfests, alles in einer Person. Ich habe überhaupt erst seit einem halben Jahr eine Referentin, weil ich sonst einfach kaputtgehen würde. 

Das heißt, es kann tatsächlich sein, dass du aufhörst?

Ich will schon bleiben, aber die öffentlichen Mittel sind dieselben wie vor zehn Jahren. Ich gehe nicht davon aus, dass die mehr werden. Ich bin jetzt Mitte 40, wir haben eben darüber gesprochen, wie sehr es Fluch und Segen zugleich ist, wenn man sein Hobby zum Beruf macht. Meine Ehe ist daran zerbrochen. Viele glauben, der Maul sitzt als nicht müde werdender Bach-Erklärbär in Leipzig auf dem perfekten Posten. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich mich wirklich so verheizen will? Wie lange man das gesundheitlich durchhält, weiß ich nicht. Gleichzeitig glaube ich, wenn ich wirklich gehen würde, wäre ich womöglich inhaltlich nicht glücklich. Ich liebe den Bach halt auch wirklich, auch diesen wahrscheinlich einzigartigen Spagat aus Forschung und Praxis. Ich spüre auch die Verantwortung, jetzt nicht einfach hinzuschmeißen.

Was müsste passieren, damit du bleibst?

Die jetzt gerade abgeschlossene Strukturreform könnte schon manche Probleme lösen. Ich habe dann einen kleinen Stab, und die Infrastruktur unseres künstlerischen Betriebsbüros ist gut. Zudem würde ich dann auch zusätzlich für den Bach-Wettbewerb verantwortlich sein – eine ebenfalls interessante Spielwiese, in der manches Potential schlummert. Letztlich geht es – wie so oft – um Wertschätzung, die ich gern überall dort spüren würde, wo ich sie erwarte. Und ja, auch um eine halbwegs faire Honorierung, mit der ich es vor mir selbst und meinen Lieben gegenüber rechtfertigen kann, warum ich den weit überwiegenden Teil meines Lebens an diesen Job in all seinen Facetten verkaufe. 

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Im Mai 2005 entdeckte Maul in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar die Arie ›Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn‹ (BWV 1127) – der erste Autographenfund eines bis dato unbekannten Vokalwerkes von Johann Sebastian Bach seit 1924. 

Viele Musiker verbinden Bach gerne mit dem Göttlichen …

… manche halten ihn auch für die gleiche Person. 

Was ist er für dich?

Ich sage immer Chef, weil er mir ein extrem vielfältiges Leben geschenkt hat, ich im Windschatten dieses Genies segeln darf. An den Bach-Geburtstagen lasse ich es mir selten nehmen, zu seinem Grab in der Thomaskirche zu gehen, mich kurz hinzusetzen und ihm insgeheim danke zu sagen.

Von den meisten Chefs hat man auch mal die Schnauze voll, das kannst du dir gar nicht leisten?

Von Bach selbst und seiner Musik hatte ich noch nie die Schnauze voll, wirklich. Von der Arbeit, die mir meine Bach-Projekte manchmal machen, schon, aber das ist ja nicht seine Schuld, ich lasse mich von meiner eigenen Begeisterung wegtragen, müsste ja nicht auch noch Bücher schreiben und über ihn podcasten. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber je mehr ich lerne über den Menschen hinter der Musik und die Wirkung seiner Musik auf mich selbst und den Rest der Welt, umso rätselhafter wird er mir und umso mehr begeistert er mich. Ein Teufelskreis, aber eben auch einer, der süchtig macht.

Letzte Frage: Was ist dein Bach-Stück?

›Bleibt, ihr Engel, bleibt bei mir‹ aus BWV 19 ist meine Bach-Arie. Das ist eigentlich ein Anflehen und Anpreisen des Schutzengels. Es ist Wahnsinn, wie da der Tenor Unfassbares singt, und dazu spielt die Trompete einfach wortlos den Choral ›Ach Herr, lass dein Lieb Engelein‹, da entstehen Reibungen und Klangbilder, die sind überirdisch. Es gibt dieses berühmte Hieronymus-Bosch-Bild von dem Tunnel, in dem die Engel unterwegs sind, und die Seelen heil hinüberbringen … Ich bin kein gläubiger Mensch, aber wenn ich so zurückblicke, haben sich bei mir ziemlich viele Dinge so zauberhaft gefügt, und ich habe auch manchmal das Schicksal ganz schön herausgefordert. Ich glaube, ich habe da ganz gute Schutzengel, die auf mich aufpassen. ¶

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... ist Herausgeber von VAN. Er studierte Development Studies, Ethnologie und Asienwissenschaften in Berlin, Seoul, Edinburgh und an der London School of Economics und arbeitete im Anschluss zehn Jahre als Berater in Projekten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. 2014 gründete er mit Ingmar Bornholz den VAN Verlag, wo er auch als Geschäftsführer fungiert. hartmut@van-verlag.com