»Bach – ein Weihnachtswunder« – der Spielfilm steht seit dem 13. Dezember in der ARD-Mediathek und lief am Abend des 18. Dezember im Ersten zur Prime-Time. Mit riesigem Erfolg: 4,8 Millionen Zuschauer schalteten ein, Marktanteil von fast 20 Prozent, etwas mehr hatte nur die Tagesschau. Und noch viel besser: Bei den 14–40-jährigen war nur »TV Total« erfolgreicher. Von »Zeit« bis »Welt« stimmten die Feuilletonisten überwiegend ein »Jauchzet frohlocket« an, teilweise sogar im Fortissimo. Stöbere ich durch die Social Media-Kanäle der eigenen Blase ist das Urteil allerdings gespalten wie das Land. Die einen bekennen sich zu ihren Tränen der Rührung, und manche erkennen in der Produktion gar – wie der bekennend Bach-bekloppte Filmkritiker Knut Elstermann bei der Premiere in Leipzig – einen künftigen Weihnachtsklassiker. Die Anderen holen den beliebten Beckmesser-Topos von der »vertanen Chance« raus; sie lamentieren über die »falschen Drehorte« (nicht in Leipzig), kotzen sich über die Filmmusik jenseits von Bachs Werken aus (in der Tat ein Höllen-Job), listen genüsslich die diversen Fake News auf, die der Film in seinen 90 Minuten verbreiten würde und erahnen allerhand entsetzliche Folgen für die Menschheit.
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