Datum 18.9.2019

Bei der zweiten Ausgabe des Match Cut Festivals trifft das Zafraan Ensemble auf das Babylon Orchestra und Sollmann & Gürtler, das Duo von Produzent und DJ Phillip Sollmann (aka Efdemin) sowie Multiinstrumentalist John Gürtler. Neben Solosets der beteiligten Formationen findet unter der Leitung von Titus Engel in vier Auftragskompositionen zeitgenössische Musik mit orientalischen Klangwelten und elektroakustischen Sounds zusammen, dazu gibt es in den Salons Kammermusik, Improvisation und Installationen. Mit der Match Cut Map von Netzwerk Invisible Playground wird das Publikum eingeladen, online und live vor Ort die eigenen Hörbiographien zu erkunden und sich entlang musikalischer Verbindungen zu vernetzen.Wir stellen hier ein Ensemble, einen Dirigenten und zwei Komponist*innen vor, die am 3. Oktober in der Berliner Volksbühne beim Match Cut Festival zu erleben sind.

Zafraan Ensemble

Violine, Viola, Cello, Bass, Flöte, Klarinette, Saxophon, Harfe, Klavier und Percussion, die Menschen an den Instrumenten basisdemokratisch organisiert, interessiert vor allem an zeitgenössischer Musik: Die zehn Musiker*innen der Zafraan-Keimzelle kommen aus Australien, Frankreich, Deutschland, Neuseeland und Spanien. Alle haben klassische Musik studiert, sind aber regelmäßig auch auf anderen Pfaden unterwegs: Alte Musik, Jazz, Progressive Rock, Site-Specific Game-Design. Oft kommen für Projekte Dirigent*innen, Künstler*innen oder andere Musiker*innen dazu – manchmal auch gleich ganze Bands oder Orchester, wie das Babylon Orchestra beim Match Cut Festival. Hier beantwortet das Ensemble 20 Fragen in Wort, Ton und Bild.

Phillip Sollmann

»Wenn ich als Kind im Orchesterkonzert war, dann hatte ich oft den Wunsch, das Orchester an gewissen Punkten anzuhalten, mir das länger anzuhören, was da gerade passiert«, sagt Komponist, Produzent und DJ Phillip Sollmann (aka Efdemin) in VAN. Beim Match Cut Festival tritt er als Sollmann & Gürtler, im Duo mit Multiinstrumentalist John Gürtler in Erscheinung, unter anderem mit einer Uraufführung. Außerdem dabei: Das Zafraan Ensemble und Titus Engel.  

Éliane Radigue

»In Biogenesis we hear a progression of overlapping heartbeats, from grandmother to mother to unborn child. Rather than ›composing the void‹, Radigue fills the void with pulsating feminized drones. Her music is not a devolution of sound heralding the end of the world, but an evolution of sound moving through a gradual process that is so undramatic as to be barely perceptible. We hear not emptiness, but rather a fullness of lived experience.« Rebecca Lentjes hört in VAN Éliane Radigues Biogenesis aus feministischer Perspektive, um den existierenden misogynen Interpretationen des Stücks etwas entgegen zu setzen. Beim Match Cut Festival gibt es Éliane Radigues einstündiges Werk L’Île Re-Sonante im Grünen Salon der Volksbühne gleich zweimal zu erleben.

Titus Engel

Titus Engel hat neben Dirigieren auch Musikwissenschaft und Philosophie studiert. Er fühlt sich in barockem Repertoire genauso zuhause wie in Neuer Musik. Beim Match Cut Festival leitet er die musikalischen Kollektive. In VAN spricht er über kulturelle Kahlschläge, die Vereinnahmung des Bürgertums durch die AfD und Oper als Kulinarik.