
Zur Zeit Martin Luthers waren Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und eigenständiges Denken noch keine kulturellen Werte. 500 Jahre später sieht das zum Glück anders aus. Die Internationale Orgelwoche Nürnberg stellt dem einengenden geistigen Umfeld des 16. Jahrhunderts vom 30. Juni bis zum 9. Juli 2017 ganz unterschiedliche musikalische Perspektiven auf die Reformation entgegen. Hier geht es zum Programm. Wir präsentieren in Kooperation mit der ION vier VAN-Beiträge, die mit Werken, Instrumenten und Komponisten des diesjährigen Festivals zu tun haben.
Playlist Reformation

Wie klingt die Reformation? Die ION 2017 macht sich in Konzerten, Podiumsgesprächen, Klangproben, Lesungen, Symposien und Gottesdiensten auf in die Klangwelten der Reformation – genau wie Reinhard Mawick. In VAN liefert er die ultimative Playlist zum 500-jährigen Geburtstag des Reformationsbeginns.
Wolfgang Rihm

re:formation – das meint auch die Begegnung mit dem vermeintlich Bekannten in neuen Formaten und Formen, zum Beispiel in Wolfgang Rihms Missa brevis. Rihm selbst erlebt das Neue und die Musik-Reformator*innen der nächsten Generation auch immer wieder in seinem Composer-Seminar. Hier hat ihn Jeffrey Arlo Brown getroffen.
Orgelbau Scheffler

Zu den neuen Formaten der ION gehört auch der Orgel.Wett.Streit. Zwei Kontrahenten improvisieren um die Wette über vorgegebene Themen. Das Publikum kann per Videoübertragung das Geschehen am Spieltisch verfolgen und entscheidet am Ende über Sieg und Niederlage. Orgeln werden bei der ION aber nicht nur zum Klingen gebracht, sie dürfen auch genauer unter die Lupe genommen, angeguckt und beklettert werden. VAN tritt noch einen Schritt zurück und schaut gleich beim Orgelbauer ins Herz des Instruments.
FAT CREAM – Folge 11

Vor allem Psalmvertonungen finden sich auf einer ganz bestimmten Aufnahme mit Kantaten des deutschen Barock. Dieser huldigt Folkert Uhde im Rahmen seiner 12-teiligen Serie durch den eigenen Plattenschrank, FAT CREAM. Der Komponist von Folkerts Lieblingstitel Erbarm dich mein, o Herre Gott, Heinrich Schütz, ist ein Klassiker der Reformation und erklingt auch in Nürnberg immer wieder. Zu hören sind von ihm zum Beispiel Auszüge aus der geistlichen Chromusik und Motteten.