Der Bühnenbildner und Regisseur mit Musik, die für ihn »Erzählkino« ist. Zum Mithören und Imaginieren!

Text VAN-Redaktion · Titelbild Dominique Meineberg · Datum 28.6.2017

Der Bühnenbildner und Regisseur Dominic Huber entwickelte gemeinsam mit Stefan Kaegi (vom Autoren-Regie-Zusammenschluss Rimini Protokoll) die immersive Rauminstallation Nachlass – Pièces sans personnes (2016) am Théâtre de Vidy in Lausanne, die seitdem in Europa unterwegs ist. Vom 1. bis zum 31. Juli 2017 präsentieren die Berliner Festspiele / Immersion die Installation anlässlich des Programms Limits of Knowing im Martin-Gropius-Bau in Berlin. Für VAN hat Huber eine Playlist zusammengestellt, mit der sich auch das Älterwerden gut anhört.

Lambchop, In Care Of 8675309

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Zwölfminütiges Erzählkino des Altmeisters Kurt Wagner aus Tennessee – Ein Stimmungsbild unserer westlichen Welt zwischen Unfrieden und Verunsicherung auf dem großartigen letzten Album FLOTUS.

Pomplamoose, Expiration Date

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Einer der ersten eigenen Songs des in den Hinterzimmern von Youtube entstandenen Cover-Duos aus der Bay Area – hier in der Version auf dem Live-Album von 2016. Nataly Dawns Stimme trägt die reduziert-raffinierten Arrangements – mittlerweile auch auf ihren eigenen Alben wie zum Beispiel Haze.

Sharon Van Etten, Tarifa

https://www.youtube.com/watch?v=xAyP00S651E

David Lynchs klare filmische Vision hat sich bei Twin Peaks: The Return genauso wenig verändert wie sein guter Musikgeschmack. Zum Ende jeder Episode spielt eine Band einen Song in der Bang Bang Bar – wie diese wundervolle Ballade der Brooklyner Sängerin und Songwriterin Sharon Van Etten.

The Jesus And Mary Chain, The Two Of Us

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Auch ein Wiedergänger aus den 1990er Jahren ist diese britische Indie-Rockband, die im Frühjahr nach fast 20 Jahren Pause wieder ein Album herausbrachte. Wir alle werden älter – so aber hört es sich gut an.

Feist, Pleasure

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Spannender und optimistischer Anachronismus von Feist mit alten Bekannten wie E-Gitarren und einem Echo von Punk Rock aus den Nullerjahren. Ein leichter, aber kraftvoller neuerer Song der kanadischen Sängerin, der vorwärts treibt.

Jacqueline Boyer, Tom Pilibi

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Die französische Eurovision-Gewinnerin von 1960 singt ein Lied über die Macht und den Charme der Lebens- und Liebeslügen. Zugleich ist es ein Teil des Vermächtnisses einer unserer Protagonistinnen in Nachlass – die dieses Chanson als Zwölfjährige auf einer Bühne gesungen hat und sich nun angesichts ihres bevorstehenden Todes daran erinnert. ¶