Das Sonar Quartett erschließt einem Echoloten gleich via Schallstrahlen die Räume der Neuesten Musik. Im Rahmen von MaerzMusik erforschen sie in Ashley Fures’ »Augmented String Quartett« Anima den kinetischen Ursprung des Klangs. Wir haben die vier gefragt, welches musikalische Gepäck sie auf so eine Reise mitnehmen. Sie haben mit 5 Stücken geantwortet und wir stellen fest: Es geht erstaunlich oft im Kreis.

Nikolaus Schlierf (Viola)

Bobby McFerrin – Don’t Worry, Be Happy

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Mit den Domspatzen sangen wir im Dezember 1987 am Weihnachtsmarkt auf dem Haidplatz in Regensburg die entsprechende Literatur. In einer Pause lief der damals brandneue Hit. Einer in den Männerstimmen hatte ein kleines Radio am Ohr, und wir alle summten mit. Durch die Mikros war es auch auf dem ganzen Platz sehr gut zu hören. Die Situation, ein erboster Chorleiter und viele sehr schmunzelnde Zuhörer, das ist doch mal richtig guter Kitsch!

Wojciech Garbowski (Violine)

Maurice Ravel – La Valse

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Diese unterschwellig bebende und zum Teil komplett ausrastende Energie ruft bei mir immer wieder eine ungeheure Lebenslust und ein Gefühl von Freiheit hervor. Vielleicht kann ich irgendwann versuchen, das Stück für Streichquartett umzuschreiben… es würde mir sehr viel Spaß machen, es aufführen zu können. Ich liebe diese Aufnahme mit Martha Argerich und Nelson Freire, hier stimmt der große Rhythmus für mich.

Susanne Zapf (Violine)

Mohsen Namjoo – Chashmi O Sad Nam

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Zurzeit höre ich kaum klassische Musik. Ein Künstler, der mir besonders gefällt, ist Mohsen Namjoo aus dem Iran. Er mischt traditionelle persische Musik mit verschiedenen anderen Musikstilen. Manchmal rockig, manchmal jazzig und oft experimentell. Seine Songs sind sehr unterschiedlich. Auch wenn ich kaum ein Wort verstehen kann, finde ich seine Musik unglaublich ausdrucksvoll, die Kombination des Klanges der iranischen Sprache und der Instrumente ist wunderbar. »Chashmi O Sad Nam« kann man mit »ein Auge und 100 Tränen« übersetzen.

Cosima Gerhardt (Cello)

Allen Stone – Circle

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Wenn ich freiwillig Musik höre, dann nur, um kurzzeitig aus dem normalen Alltag auszusteigen. Den Song Circle des Soul-Sängers Allen Stone kenne ich seit etwa einem Jahr, und jedes Mal versetzt er mich in eine ganz spezielle Stimmung aus Fernweh und Sehnsucht, gemischt mit großer Zuversicht und Wärme. Ob in der lärmigen S-Bahn oder in dem dunklen Stimmzimmer eines Konzertortes – Circle bringt mich mehr zu mir zurück.

Alle vier zusammen

Marc Sabat – Euler Lattice Spirals Scenery

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Dieses Werk haben wir im Jahr 2011 in der Villa Massimo mit Marc Sabat gemeinsam intensiv einstudiert. In der jetzigen Besetzung war das unser erstes großes Projekt und wir sind auf Anhieb richtig zusammengewachsen. Die Zeit in Rom mit etlichen schönen Erinnerungen und dieser besonderen Musik war ein neuer Aufbruch für uns. ¶