Im zweiten Teil des Sommerspecial gibt’s gleich 16 Lieblingsartikel und Leser*innenhits aus VAN 2019 – unbegrenzt, ohne Paywall.

Titelbild Channey / Unsplash · Datum 31.7.2019

Versunkene Kosten

Anfang des Jahres hörten wir das erste Mal von Musikerinnen und Musikern, die erst begeistert waren, weil sie endlich eine Agentur gefunden hatten, aber bald enttäuscht wurden: Die Agentur verlangte regelmäßige Vorauszahlungen, aber die Konzerte blieben aus. Jeffrey Arlo Brown und Hartmut Welscher haben mehrere Monate recherchiert, um das Geschäftsmodell der in München ansässigen Künstleragentur Xenia Evangelista Communications zu durchleuchten. Sie sprachen mit 15 Betroffenen aus ganz Europa, die dort unter Vertrag standen, und legen die Strukturen offen, die Musiker*innen dazu bringen, trotz größter Zweifel einen Vorschuss an Geld und Vertrauen zu zahlen.

Mehr Toleranz-Konzerte!

»Ich möchte für uns als Familie die Möglichkeit haben, der Leidenschaft meines Sohnes nachzukommen und gemeinsam ein Konzert zu besuchen, ohne diese ständige Angst und diesen Druck.« Birte Müllers Sohn Willi liebt klassische Musik und hat Trisomie 21. Was sie sich von Veranstaltern, Musizierenden und Publikum wünscht, erklärte sie Merle Krafeld im Interview. Nach Veröffentlichung des Artikels meldeten sich zahlreiche Ensembles bei uns, um Willi Müller explizit zu einem ihrer Konzerte einzuladen.

Kollektiv

»Ich hätte mir vor 40 Jahren nicht träumen lassen, dass die Orchester heute noch so arbeiten würden.« Karsten Witt, Künstlermanager, Orchester- und Agenturgründer, spricht mit Hartmut Welscher über Hierarchien, Existenzangst und das kreative Potential der Kollektive.

In der Ausdrucksfalle

»Das ist vielleicht das Schwierigste als Anfängerin – etwas mitteilen zu wollen, und es geht nicht.« Christina Rietz lernt Geige – mit 33. Mittlerweile kann sie Häschen in der Grube und Alle meine Entchen.

Im zweiten Teil des Sommerspecial gibt’s gleich 16 Lieblingsartikel und Leser*innenhits aus 2019. In @vanmusik.

Arno Unchained

Arno Lücker ist der leibgewordene Beweis, dass Genie und Wahnsinn dicht beieinanderliegen. Seine Texte sind hemmungslos, tiefgründelnd, pathetisch, anmaßend, unverschämt, ekstatisch, emphatisch, manisch, brüllend komisch, kurz: ein Fest. Neuerdings ist er sogar unter die Videokünstler*innen gegangen. Deswegen konnten wir uns unmöglich für nur einen Aufnahmenvergleich für dieses Sommerspecial entscheiden. Hier kommen also alle 12: Tschaikowsky, 2 x Schubert, Bach, Beethoven, Debussy, 2 x Mozart, Rachmaninow, Chopin, Schumann und Richard Strauss. Deep listening galore.