Veröffentlicht inInterpretationsvergleich

Durch die Brahmsverwobenheit georgelt.

Johann Jakob Brahms (1806–1872) spielte, hauptsächlich in Tanzlokalen Hamburgs, Kontrabass und Horn, um das Leben seiner nicht gerade wohlhabenden Familie zu finanzieren. Sein 1833 geborener Sohn Johannes erhielt mit sieben Jahren erste Unterrichtsstunden am Klavier, hinzu kamen Unterweisungen im Violoncellospiel. Horn, Kontrabass und Klavier wurden – vielleicht bisher weniger beachtet – auf eine Weise zu […]

Veröffentlicht inRausch & Räson

I don’t believe in yesterday.

Noch immer wird Musikgeschichte geschrieben und wahrgenommen, als hätte nichts anders kommen können. Nicht J. S. Bach und die Beatles sind Fiktionen, aber unsere Gewissheiten über sie. Volker Hagedorn plädiert für offeneres Hören – und mogelt einen Outsider an der Jury der Platzverteiler vorbei. Im Film Yesterday hat ein rätselhafter Zwischenfall fast alle Spuren der […]

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Nebelverhangenheitspoesiealbumstext

Der Blick zurück. Das Abschiedswinken. Die Rückschau auf ein Leben; auf das eigene, auf das von anderen; auf eine durch Tod oder Trennung – was ist eigentlich schmerzlicher? – beendete Liebesbeziehung. Der Ärger über die Formulierung »Bis dass der Tod euch scheidet«. Als bedeute der Tod des oder der Geliebten wirklich »Trennung«, geschweige denn »Scheidung«. […]

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Das Borderline-Scherzo

Meist war das Scherzo der Underdog eines viersätzigen Werkes in Sonatenhauptsatzform, also beispielsweise innerhalb einer Symphonie, eines Streichquartetts oder einer Klaviersonate. Meist kurz, in einem stets schnellen, manchmal gar wilden, zumindest lebhaften Dreier- oder Sechser-Takt. Scherzo – der ewige dritte Satz; der nicht sehr lang bleibende – nicht so sehr geliebte – Bruder, der durchaus […]

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Das wohlpanierte Clavier

Arno Lücker hört Rachmaninows drittes Klavierkonzert. Text · Titelbild ckturistando via Unsplash · Datum 12.6.2019 Seien wir mal ehrlich. Richard Strauss ist gepimpter Richard Wagner. Und Sergei Rachmaninows Werke irgendwie ein »Frédéric Chopin 2.0«. Klingt schlimm, ist aber so. Und gar nicht böse gemeint! Strauss plusterte die Tonsprache der Musikdramen Wagners, die Leitmotivtechnik übernehmend, auf […]

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Entgiftungs-Tarantelle

Vor über 200 Jahren kam in Köln Jacques Offenbach zur Welt – heute ist er noch längst nicht fertig entdeckt. Verblüfft lauscht Volker Hagedorn der frühen Cellomusik und liest ein spätes Reisebuch, um festzustellen: Der Virtuose Offenbach und der politische Beobachter – beide sind höchst aktuell. »Wie von der Tarantel gestochen« lautet die Redewendung, die […]

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Berührend ehrlich und völlig humorlos

»Symphonie« und »Etüde« im Titel zusammenbringen: Das bringt/birgt den fast größten immanent musikalischen Widerspruch mit/in sich. Die Symphonie: Krone der absolutinstrumentalen Schöpfung. Die Etüde: nichtmusikgewordene Terrorherrschaft über alle Klaviersklav*innen zwanzig vergangener Jahrzehnte. Mit dem folgenden Zeilenumbruch beziehungsweise Absatz gedenken wir all jenen Pianist*innen, die mit Carl Czernys Nerv-Etüden aus der Schule der Geläufigkeit traumatisiert, geschunden […]

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Weltraummüll

Mozarts Jupiter-Symphonie im Aufnahmenvergleich. Text · Titelbild WikiImages via Pixabay (Creative Commons) · Datum 22.5.2019 Wie viele andere populäre Symphonie- oder Sonatenbeinamen – man denke an die teils skurrilen Spitznamen für einige der über hundert Symphonien Joseph Haydns – stammen weder der im 19. Jahrhundert gebräuchliche Untertitel Symphonie mit der Schlussfuge noch das sich bis […]

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»Wagnérisme, quelle horreur!«

»Du winziger Wicht! Wagner hat alles schon geschaffen!« So oder so ähnlich hat wahrscheinlich Claude Debussy gedacht. Gekämpft hat er mit dem Wagnérisme, sich aber irgendwann dann doch davon freigemacht. Wie klingt diese Loslösung? Tatsächlich haben viele französische Komponist*innen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts unter Wagner insofern gelitten, als dass sie ihn […]

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Stilkritik Inhouse-Edition mit Alex Ketzer

Das kleine 3 x 3 der Programmvorschau. Heute: Berlin, Berlin, Berlin! Text · Datum 24.4.2019 Obwohl der April dafür bekannt ist, dass er nicht genau weiß, was er will, ist eines doch gewiss: Es ist die Zeit der Spielzeit-Präsentationen! In der aktuellen Ausgabe der Stilkritik – quasi dem Wetterbericht der Klassik-Gestaltung – schauen wir in […]

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