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Paris 1830–1867

Zwischen Hexensabbat und Großstadtfieber, Revolution und Jüngstem Gericht, Virtuosität und Reduktion, Cholera und Pogromen, Selbstfindung und Militärparaden: So klingt Paris im 19. Jahrhundert. Hector Berlioz, Symphonie fantastique (1830), 5. Satz, Hexensabbat Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski Hexensabbat oder Großstadtfieber? Das Finale der Symphonie fantastique aus dem Revolutionsjahr 1830 wird von den Musiciens du Louvre […]

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Zahlen? Nein, danke!

Je mehr sich Kultur legitimieren muss, desto mehr wird gezählt. Besonders in der Klassik grassiert die Statistik. Wie viel Mozart, wie viel Avantgarde, wie viele Komponistinnen? Volker Hagedorn findet die Messwerte unmusikalisch. Die Zauberflöte musste Platz eins räumen, Don Giovanni ist von sieben auf acht gerutscht. Auf der Plattform backtrack.com, die Angaben zu knapp 34.000 […]

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Früher kam kein Weihnachtsmann.

Eines der abgesungensten Weihnachtslieder der Welt ist das doppelbödigste von allen. Volker Hagedorn folgt seiner Spur aus dem feudalen Frankreich über Mozart und den Dichter Fallersleben bis in die Kreismusikschule, enthüllt die weiblichen Anteile des Rauschebarts und plant das 12.000 Arrangement. Ich höre es dauernd und werde es nicht leid. Nicht mal in der grausigen […]

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Wie geht’s der Aura?

Eigentlich kommunizieren Musiker heute so viel wie nie zuvor. Warum ist es dann so besonders, einen Pianisten wie Alfred Cortot reden zu hören und zu sehen, während er spielt? Volker Hagedorn hat über die »Aura« nachgedacht und festgestellt, dass es um etwas anderes geht, oft beschworen, selten vorhanden: Authentizität. Ach ja, die Aura. Hätte Walter […]

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»mmmm… schmeckt das gut…«

Titelbild © Nancy Horowitz Wir sitzen in der Kantine des Neubaus neben dem Nationaltheater München, wo der Tenor gerade die Meistersinger geprobt hat, in der Rolle des Gesellen David, mit der er im vorigen Jahr in Bayreuth debütierte. Daniel Behle ist nicht groß, ein jungenhafter 43-jähriger, kommt ohne Bugwelle daher und spricht so leise wie […]

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Von Pferden, Hunden und Tweets

Etwas verwirrt blickt unser Autor auf die musikalische Gegenwart. Volker Hagedorn war ein bisschen zu lange im 19. Jahrhundert, findet aber manches im frühen 21. um so intensiver, bizarrer und, last not least, vertrauter. Es ist wunderbar, nicht auf dem Laufenden zu sein, oder fast nicht. Die letzte von mir besuchte Veranstaltung mit lebenden Musikern […]

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Ein erschöpfter Vampir

Keine Zeit für Bayreuth? Nicht so schlimm, findet Volker Hagedorn, der oft dort war. Richard Wagners vielbestauntes Konzept, keinen neben sich zu dulden, wirkt in der Praxis inzwischen wie eine anachronistische Käseglocke.   Ich kam nicht als Wagnerianer zur Welt und wurde auch keiner, obwohl besonders »Bayreuth« mit allem Glanz und Raunen zur Familie gehört, seit […]

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Ein Fax von Rossini

Während die meisten Musikjournalisten ihre Koffer für die Festivals packen, steht unser Autor in einer norddeutschen Kleinstadt am Kopierer und gerät per Zeitschleife in eine atemberaubende Folge von Uraufführungen: Guillaume Tell, Le Prophète, Faust. So weit sind die gar nicht entfernt, findet Volker Hagedorn. Vielleicht braucht man einen sonnigen ersten Ferientag wie, zum Beispiel, in […]

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Überschreitung der Tellerränder

Musik des 19. Jahrhunderts kann auch jetzt Avantgarde sein – und ein social event dazu. Wenn man es so macht wie Ingo Metzmacher, der für das gigantisch besetzte Requiem von Hector Berlioz das musikalische Hannover zusammentrommelte. Volker Hagedorn findet das horizonterweiternd. Die Erde ist keine Scheibe, aber meistens wird auf ihr noch so gelebt und […]

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Hässliche Trophäe

Schön und fair war der »Echo« nie, aber keiner lehnte den Preis ab. Jetzt wird er geopfert – nach Entgleisungen, in denen sich gesellschaftliche Vorgänge spiegeln. Volker Hagedorn sieht da viel Symbol und wenig Diskussion. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte die Pianistin Yaara Tal kürzlich, die Grenze des künstlerischen Ausdrucksbedürfnisses verlaufe für […]